Rezension Eröffung 40. Cottbuser Musikherbst

Am von geschrieben & unter SBConsort eingefügt.

Jubiläums-Herbst“ mit Bläserpracht eröffnet

Sächsisches Blechbläser Consort gastierte zum Start des 40. „Cottbuser Musikherbsts“

Buchstäblich mit Pauken und Trompeten eröffnete das „Sächsische Blechbläser Consort“ den diesjährigen „Cottbuser Musikherbst“, der im 40. Jahr seines Bestehens ein beachtliches Jubiläum feiern kann. Die insgesamt 12 Musiker – 11 Bläser und ein Schlagzeuger – fanden sich aus unterschiedlichen Ensembles zusammen, wie dem Landesjugendblasorchester Sachsen, Musikformationen ihrer jeweiligen Musikschulen oder Brass Bands und bilden heute eine Blechbläservereinigung, die zu den führenden ihrer Art in Deutschland zählt. Künstlerischer Leiter ist Prof. Uwe Voigt, Soloposaunist der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Zum Cottbuser Konzert waren Ausschnitte aus ihrem derzeitigen Programm „SBC – abgedreht! – Klassiker der Filmmusik“ zu hören; also Filmmusik im Bläsergewand, wofür sie sich speziell für sie geschriebener Arrangements bedienten. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle Titel dieses höchst abwechslungsreichen Konzerts einzeln zu besprechen, jedoch sollte eines unbedingt mitgeteilt werden: die exzellente Klangkultur dieses Ensembles. Auffällig war, dass man dabei nicht auf einen sterilen Perfektionismus setzte, sondern auf gelöste Spielfreude, die das Publikum daran teilhaben ließ, wie zwölf Freunde Spaß am gemeinsamen Musizieren hatten.

Nicht unwesentlich für den großen Erfolg dieses Abends war die ebenso sachkundige wie klug-humorige Moderation von Posaunist Norman Grüneberg. Sie hatte zur Folge, dass man sich immer wieder auf die nächsten Stücke und auch die Ansage freute.

Bereits bei der kurzen Fanfare „20th Century Fox“, welche den Filmmusik-Teil eröffnete, war die brillante Klarheit des Klangs und perfekte Intonation zu spüren. Neben dem Tutti-Sound waren auch Stücke in kleinerer Besetzung zu hören; als Beispiel sei der ruhige „Gabriels Oboe“ genannt“, gespielt im „Sax-Horn-Quintett“: einfach zum Weinen schön!

Die Filmmusiken wanderten durch verschiedene Genre, z.B. Walt-Disney, Western, Science Fiction, und so bekam der Zuschauer Filme wie „Dschungelbuch“, „Mc Kennahs Gold“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ vorgeführt; wohlgemerkt: musikalisch!

Einen Höhepunkt erreichte das Programm mit „Gabrielas Song“. Und zwar nicht nur in emotionaler Hinsicht, sondern auch wegen der in extrem hoher Lage von Andre‘ Lehmann brillant gespielten Trompete, was bereits hier mit Bravorufen aus dem Publikum honoriert wurde.

Doch dieses Konzert wäre nicht als Eröffnung des Cottbuser Musikherbst über die Bühne gegangen, hätte es nicht auch Werke von Komponisten aus unserer Region geboten. So hatten sich die Musiker dankbarerweise auch zweier Uraufführungen angenommen: die eine, zur Eröffnung des Abends, hatte den vielsagenden Titel „in Trad.“ und stammt aus der Feder des sorbischen Komponisten Jan Cyz. Obwohl die Partitur wegen zahlreicher Taktwechsel einige Tücken aufwies und die Musiker hier die Hilfe eines Dirigenten benötigten (souverän: Frank Petzold), kam das Stück recht beschwingt und fröhlich daher. Die zweite, am Schluss des Konzertes, mit dem Titel „SachsenBlech“, komponierte das Cottbuser Blasmusik-Urgestein Hans Hütten. Auch dieses dreisätzige Stück sprühte, bei einem sehr schönen ruhigen Mittelteil, vor Spielfreude, motorisch-treibenden Tonrepetitionen und rhythmischen Raffinessen. Beide Komponisten ernteten zurecht großen Beifall für ihre jüngsten Schöpfungen.

Und selbstverständlich ließ das Publikum im gut besetzten Saal des Konservatoriums mit stürmischem Beifall die sympathischen Gäste aus Sachsen nicht eher von der Bühne, bis nicht noch zwei Zugaben erklungen waren und dieses beeindruckende Konzert beendeten.

Autor: Dr. Bernhard Reichenbach, Cottbus 01.10.2013


2 Responses to “Rezension Eröffung 40. Cottbuser Musikherbst”

  1. Christian Sellien

    Vielen Dank für diesen schönen Konzertabend! Eine perfekte Organisation vor Ort, ein toller Konzertsaal, ein aufgewecktes Publikum und super motivierte und spielfreudige SBC-Kollegen machten dieses Konzert zu einem Erlebnis.

  2. Trompeteleisespieler

    Liest sich ja sehr gut! Das Konzert hat wirklich Spass gemacht. Mal sehen, was uns Weihnachten wieder alles erwartet…. Ich freue mich drauf.
    Also frisch auf…. ans Werk!